Da wollte ich euch gerade fragen, wer die "Tribute von Panem"-Triologie gelesen hat und wie ihr sie so findet, da entdecke ich den neuen Thread.
Ich hab da jetzt extra nicht weiter gelesen, danke für den Spoiler-Alarm. Ich hab vorgestern den Film gesehen und mir daraufhin gleich die Bücher bestellt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht.  Ich hoffe einfach mal, dass die Bücher so gut sind, wie ihr sagt.

Lirielle hat geschrieben:

Hier sind mal ein paar Dinge, die mich interessieren würden. Auf was achtet ihr, wenn ihr lest? Was ist euch wichtig, was könnt ihr gar nicht ab? Themen, Handlung, Schreibstil, Perspektive etc, bla bla bla und so weiter. Ich bin echt gespannt auf die Kommentare

Also nach dem Film bin ich definitiv Team-Gale. Ich finde Peeta unmöglich, also bin ich mal gespannt ob die Bücher das ändern.

Finde ich lustig, dass gerade das, was mit an Harry Potter gefallen hat dich gestört hat. Es stimmt schon, die Bücher sind deutlich düsterer und bedrückender geworden, was gerade in den Filmen ja auch zu sehen war, aber ich fand genau das passend. Das kann aber auch daran liegen, dass bei mir das Alter und die Zeitspanne genau passten. So wie die Protagonisten älter wurden wurde auch die Story immer erwachsener und ich bin quasi genau zu der Zeit mitgewachsen. Ich glaube mit einer Atmosphäre wie in den ersten Bänden hätte man das ganze gar nicht lösen können. Oder es wäre sehr langweilig geworden.

Das Problem der Überinterpretation kenne ich auch. Ich finde man kann sich auch an Klassikern erfreuen, ohne direkt einen Deutungsschlüssel neben sich liegen zu haben. Mir ist es wichtig, wie ein Buch mich anspricht und was es für mich bedeutet und nicht was der Autor sagen wollte.
Da fällt mir ein, was gerade an 'Klassikern' das spannende ist ist ja, dass sie heute noch genau so aktuell sind wie zu ihrer Zeit, obwohl der Rahmen ein ganz anderer ist. Genau das macht sie ja so besonders, dass sie uns immer noch etwas zu sagen haben, dass vielleicht weit über die angenommene Intention des Autors hinaus geht.

Mit Twilight kann man mich auch jagen...

Bei Harry Potter dagegen hat es mich voll erwischt. ich hab die Bücher immer verschlungen sobald sie draußen waren und bei den letzten beiden Filmen hab ich kaum zu atmen gewagt, weil ich so angespannt war. /libs/php/pun/views/smilies/wink Geschmäcker sind eben verschieden.
Ich kenne das auch, sobald Erwartungen enttäuscht werden kann etwas noch so gut sein, man wird es nicht mehr mögen.
Von Evermore hab ich nur gehört, aber da ich im Moment eh nicht viel Zeit zum lesen hab und ohnehin nicht so auf Kitsch und Liebesgeschichten stehe ging das komplett an mir vorbei.

Alvia hat geschrieben:

Wenn ein Buch dann den Titel Klassiker hat, erwarte ich eine gewisse Raffinesse. Faust I hat zu viele Fassetten, als dass man sie alle ergründen könnte. Bücher von Kafka gefallen mir dann aber z.B. überhaupt nicht. Meines Erachtens interpretiert man da Sachen hinein, die überhaupt nichts mit dem Buch zu tun haben.

JohannaBarker hat geschrieben:

Von Evermore hab ich nur gehört, aber da ich im Moment eh nicht viel Zeit zum lesen hab und ohnehin nicht so auf Kitsch und Liebesgeschichten stehe ging das komplett an mir vorbei

Letzte Änderung durch Lirielle (Am 19.09.2012 um 16.04 Uhr)

Das einzige Buch, das ich bisher mehrmals begonnen und aufgegeben habe, war die Bibel. Das am einfach nicht so gut, die lesen zu wollen und gleichzeitig von der Schule überrannt zu werden. Mal sehen, ob iich es wenigstens dieses Jahr Adventszeit schaffe mich einwenig im Neuen Testament auf Latein vorzukämpfen.

Zu Evermore und Panem kann ich nicht viel sagen. Evermore, weil mich der ganze Vampirhype irgendwie abgeschreckt hat - vor allem die häufige Kupplung an eine Romanze, wo ich mit reinen Liebesgeschichten eher selten was anfangen kann. Und auch wohl auch weil niemand sonst in meinem Bekanntenkreis das gelesen hat und mir hätte empfehlen können.

Und Panem ist irgendwie an mir vorübergerauscht. Da bin ich eigentlich auch erst durch die Verfilmung aufmerksam geworden - die ich aber auch nicht gesehen habe. Ich hatte kurzweilig überlegt, ob es sich lohnen würde, die zu lesen und der Klappentet zum ersten Band hat mich auch angesprochen, der vom zweiten mich dann aber wieder verscheucht. Deswegen bin ich da gerade am Überlegen.

Faust fand ich jetzt nicht so schwer zu lesen, soweit ich mich daran erinnern, als wir das in der Schule hatten. Gut, das waren auch nur Auszüge, weswegen ich das auch noch mal selbst lesen muss - allein schon weil ich mir ja auch eine Reprintausgabe zulegen musste -, aber beim Durchblättern und Reinlesen bin ich eigentlich immer nur ins Schwärmen wegen der Sprache und dem Witz geraten. (Verdammt, jetzt hab ich Lust mir Faust vorzunehmen.)
Andererseits, ich hab auch John Milton "Paradise Lost" in Englisch durchgelesen.

Also von Religion an sich distanzier ich mich einigermaßen... oder recht stark, denn ich weiß, dass ich dieses Thema nicht nüchtern ausdiskutieren kann, vor allem wenn man gänzlich anderer Meinung ist, sowie ich weiß, dass ich die Bibel nicht lesen kann, ohne die Stirn runzeln zu müssen oder schlimmeres, was letztendlich dazu führen würde, dass ich die Frage stelle, warum man Botschaften wegen der Religion wegen niederbrennt. Das einzige Mal, wo ich es möglicherweise in Betracht ziehen würde, es in die Hand zu nehmen, wäre wenn ich versuchen werde meine Altgriechisch Fähigkeiten auszutesten.
Also ich hab mich noch nicht mit Faust II beschäftigt, was zum Teil daran liegt, dass ich, obwohl Goethe mein Lieblingsdramatiker ist, das ich das Buch nicht zu Ende bekomme (Ich hab die Weltbild-Edition, wo beide Versionen zusammen in einer sind). Worum geht es noch einmal im zweiten Teil?
Und eine andere Frage, hat jemand Vom Winde verweht gelesen?

Morgen kommen hoffentlich die Tribute bei mir an. 

Über die Bibel zu diskutieren ist wirklich schwierig. Ich finde so ganz wirklich alles lesen bringt sowieso nichts, mindestens die ewig langen "Und der war das Sohn von... und der stammte ab von... dessen Vater aber war..."-Teile kann man auf jeden Fall aus lassen. Gerade bei den Texten kommt es eben stark darauf an, wie man etwas verstehen und lesen möchte. Ich wollte ja immer nochmal in den Koran schauen, einfach aus Neugier.

Geht es in Faust II überhaupt um irgendwas. Ich habs mal versucht, aber der war mir viel zu wirr und überladen. Aber ich bin auch sonst nicht so der große Goethe-Fan. Wenn ich mich entscheiden müsste gehöre ich wohl eher zur Schiller-Fraktion. (Das ist wie mit Bela oder Farin, Ärzte oder Hosen, Beatles oder Stones )

Vom Winde verweht steht noch unangerührt bei mir im Regal. Mir war noch nie kitschig genug zu Gemüte. Ich hab auch den Film noch nie ganz gesehen.

Na ja, mit Religion an sich hab ich nichts zu tun. Bin weder getauft, noch gehe ich in die Kirche und hatte auch keinen Reli-Unterricht. Ich wollte mir halt selbst eine eigene Meinung darüber bilden, was denn nun in diesem Buch drin steht, ohne dass mir das jemand vorplappert. Denn es lässt sich nun mal nicht leugnen, dass die Bibel in unserem Kulturkreis geschichtlich eine große Rolle gespielt hat und immer noch eine Rolle einnimmt. deswegen wollte ich mich halt von selbst damit beschäftigen - abseits der allseits bekannten Geschichten von Noah und der Arche oder Mose und den zehn Plagen.
Denn die Geschichten, die einem allgemein vermittelt werden, sind ja die recht harmlosen, sag ich mal. Und wenn man sich nicht selbst damit auseinandersetzt, wie will man es dann wirklich wissen. Und ja, ich hab auch so manches Mal da gesessen und die Stirn gerunzelt.
Aber gut, lassen wir das Thema Bibel.

Lirielle: Ich glaub, wir haben dann die gleiche Ausgabe, wenn das so eine gold-braune ist, mit der alten Frakturschrift und den Holzschnitten/Illustrationen.

Wenn ich mich recht erinnere, geht im zweiten Teil die "Reise" weiter nach dem Glück. Mephistopheles und Faust reisen in verschiedene Epochen und Ort (Kaiserliche Pfalz, mythisches Griechenland). Vom letzteren Ort entführen sie auch Helena, die Faust zu seiner Frau macht. Kurz die Wette kommt erst recht ins Rollen.

Vom Winde verweht war Scarlett O'Hara, richtig? Nein, das hab ich noch nicht gelesen.

Alvia hat geschrieben:

Außerdem hab ich ja eigentlich nur Zeit für Fachliteratur. =/

Alvia hat geschrieben:

JohannaBarker hat geschrieben:

Was hat Schiller dir denn getan?

Ich hatte einer sehr schreckliche Deutschlehrerin in der 10. Klasse. Das erklärt alles, oder?

Also, ich finde Schiller ja gar nicht mal so schlimm. Ich mag gewisse Dramen von ihn und auch seine Schriften, wie die "Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet" und "Über die ästhetische Erziehung des Menschen", welche auf jeden Fall Anklang bei mir gefunden haben . Auch sein Stück Kabale und Liebe zählt zu meinen Lieblingsdrama, nur Maria Stuart hat er sich bei leider vertan. Ich könnte ihn niemals vergeben, wie er Queen Elizabeth in seinem Stück dargestellt hat.

JohannaBarker hat geschrieben:

Vom Winde verweht steht noch unangerührt bei mir im Regal. Mir war noch nie kitschig genug zu Gemüte. Ich hab auch den Film noch nie ganz gesehen

Letzte Änderung durch Lirielle (Am 19.09.2012 um 20.35 Uhr)

Das Problem kenne ich auch. das war bei mir schon in der Schule so, dass ich alles schrecklich fand, was wir lesen mussten. Und wenn ich die Sachen später nochmal gelesen hab fand ich sie zum Teil echt gut.

Was mir noch eingefallen ist: Ich mag starke Frauenfiguren. Bei sowas wie Bella, die einfach alles über sich ergehen lässt könnte ich mich immer wahnsinnig aufregen.

Das stimmt wohl, ich kann mich zumindest spontan nicht an eine gute Frauenfigur von einem Mann geschrieben erinnern. (Was Romane betrifft, in Dramen gibt es natürlich einige.)
Für mich muss eine Frau auf jeden Fall Handlungspotential haben und eigenständig sein, egal ob es Ronja Räubertochter ist, Hermine Granger, Katniss oder die 'Heldinnen' von Jane Austen.

Das kenne ich nur zu gut. Deshalb gehe ich Bücher, die ich gar nicht kenne, lieber im Laden kaufen und lese vorher die erste Seite. Da seh ich meistens schon, ob ein Buch mir gefällt oder nicht. Wobei, mittlerweile kann man die ersten paar Seiten ja auch bei amazon lesen. Das ist sehr praktisch.

Deswegen gehe ich neim Einkaufen auch ziemlich vorsichtig mit meiner Wahl um. Meistens kaufe ich nicht direkt etwas, sondern lese mir lediglich dié Rückseite oder Klappentext. Danach versuche ich mir den Namen zu merken und dann einfach im Internet ein paar Reviews anzusehen, die guten und die schlechten und irgendwo einen Mittelpunkt zu finden. Meistens klappt das ganz gut und die, die wirklich gut sind, erhalten auch die entsprechenden Kritiken, auch wenn es hier und dort mal welche gibt, die etwas abweichen. Bisher muss ich sagen, dass es ganz gut geklappt hat.

Letzte Änderung durch Lirielle (Am 21.09.2012 um 13.50 Uhr)

Die besten Rewievs geben mir bestimmte Personen, die einen ähnlich makarberen Geschmack haben wie ich.
Zur Zeit lese ich die Reihe "Per Anhalter durch die Galaxis", ein wirklich empfehlbares Buch.

Ich lese das Apfelsinenmädchen von Lena Kallenberg gerne :smile